Vor ein paar Wochen passierte es. Das, was mir als Autorin eigentlich nicht passieren darf. Mir blieb die Stimme weg. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Zu viele Lesungen? Zu viele Workshops geleitet? Oder einfach die Folge einer Erkältung? Egal, mehr als ein Krächzen blieb nicht übrig, und das war höchst unangenehm.
Vor allem, weil ich feststellen musste, wie der Verlust der Stimme mit einer Abwärtsbewegung der Stimmung einherging. Mein getrübter Gemütszustand wiederum hatte Auswirkungen auf mein Schreiben. Ich kam einfach nicht in die richtige Stimmung. Die Worte wollten nicht sprudeln. Die Fantasie war gelähmt.
Jetzt geht es meiner Stimme wieder gut, aber schon kündigt sich etwas anderes an: die Abschiedsstimmung. Drei Jahre des Projekts „Im Anfang war das Wort“ auf der Zeche Carl gehen zu Ende. Ich war nicht von Anfang an dabei, aber doch seit über anderthalb Jahren. Da durfte ich als Carls Co-Schreiberin meine Stimme auf diesem Blog der Zeche Carl erheben. Durfte mit Carls Schreiberin Sarah Meyer-Dietrich und Carls Co-Schreiber Tobias Steinfeld als Redaktions-Leiterin die Stimmen der Jungen Wortklauber einfangen. Durfte bei den Schreibambulanzen anderen helfen, ihre Stimme in Worte zu fassen. Heute schreibe ich – vorerst – meinen letzten Beitrag. In Abschiedsstimmung. Einer, wie der Duden erklärt „von einem bevorstehenden Abschied geprägten, meist wehmütigen Stimmung“. Weiterlesen →